17Juni
2013

Daily routine in Calgary

 

 

One travels to run away from routine, that dreadful routine that kills all imagination and all our capacity or enthusiasm.

(Ella Maillart)

 

1 1/2 Monaten in Calgary kehrt bei mir langsam der Alltag ein. Ich habe meinen Job in der Pizzeria gekuendigt und arbeite von Dienstag bis Samstag 9:00 - 5:00 Uhr in dem britischen Fleischspezialitaetenladen. Ich habe mich gut im Haus eingelebt und am Wochenende machen wir meistens eine kleine Party und einen Ausflug, ich will ja schliesslich was sehen!

Mag sich jetzt wohl ziemlich langweilig anhoeren, aber ehrlich gesagt nach dem ganzen Rumreisen und der Unsicherheit, wie es weitergeht, ist das mal richtig entspannend. Dem Zitat kann ich also in irgendeiner Weise schon zustimmen, ich bin mittlerweile aber ueberzeugt, dass ein bisschen Alltag ab und zu auch mal wieder ganz gut tun kann, weil man sich einfach nicht so viele Gedanken machen muss, was man morgen macht und seine Zeit effektiver nutzt.

In 3 Wochen beginnt hier die Stampede (http://www.calgarystampede.com/), ein Riiiiiiesenfestival, das die Cowboytradition von Alberta in der Stadt aufleben laesst. Ich kann's kaum abwarten und freu mich echt schon richtig drauf.

Ansonsten kann ich euch nur ein bisschen von meiner Arbeit erzaehlen: Also ich arbeite bei McEwans Meats, einem Metzger mit Spezialisierung auf britische Fleischkuchen. Am Wochenende kommen viele Kunden, da wird dann auch frisches Fleisch verkauft, aber hauptsaechlich arbeiten wir an Bestellungen, die irgendwelche britischen Produkte wollen, wie Haggis, Black Pudding, White Pudding, Scottish Pies, Meat Pies, Potato Scones, Bridies, Sausage Rolls,...! Unsere Kunden legen oft mehrere 100 Kilometer zurueck, nur um das zu kaufen. Am Samstag zum Beispiel kam ein aelteres Ehepaar mit 3 sehr grossen Kuehltruhen und hat uns fast leergekauft (deshalb hatte mein Wochenende nur einen Tag!).

Die Arbeit selber macht mir richtig Spass, ich habe einen lustigen Chef, der den Laden selber erst vor einem Monat uebernommen hat und deshalb muessen wir beide oft ein bisschen experimentieren, bis wir die Produkte so hinbekommen, wie sie sein sollen. Es ist auch relativ anspruchsvoll, weil ich ziemlich viel Verantwortung habe. Ausserdem ist es richtig interessant, an Niere, Leber, Rippen, etc. rumzuschnippeln und es gibt mir schon mal einen sehr praktischen Einblick in das, was ich spaeter lernen muss. Am Ende der Woche bekomme ich immer einen ganzen Berg Fleisch oder Meat Pies, die mein Gefrierfach fuellen. Wir kochen aber auch oft gemeinsam und Alberta hat neben Texas und Argentinien angeblich die besten Steaks, was echt gut sein kann ... DELICIOUS!

Scottish Pie

 

Und wenn ich nicht gerade arbeite oder von meinen Mitbewohnern kochen lerne, dann schau ich mir ein bisschen was von Calgary an. Letztens waren wir zum Beispiel im Zoo, was an sich vielleicht etwas langweilig klingen mag, aber richtig cool war. Dieser liegt hier auf einer Insel mitten in der Stadt und ist einen Katzensprung von der C-Train Station entfernt. Die gute Lage macht ihn wohl zu einer solchen Attraktion...

Ich zeig euch jetzt einfach mal ein paar Bilder von meinem Zoobesuch, Calgary, etc.!

Im Park auf Prince's Island

Jaaaa, das wars schon wieder von mir! Ich muss die Woche wieder arbeiten und falls ich am Wochenende was ultraspannendes mache, berichte ich naechste Woche davon, falls nicht gibts in 2 Wochen was Neues!

Ich hab uebrigens letztens ein Stueck Deutschland nach Kanada gebracht: Ein Kanadier und ich haben Apfelstrudel gebacken und danach alle Mitbewohner dazugebracht ihn zu probieren und zu sagen, dass er genial schmeckt!!! :D